Um es vorweg zu nehmen. Ich gehöre keiner Religionsgemeinschaft an, im Gegenteil ich bin bereits im zarten alter von 14 aus der evangelischen Kirche ausgetreten. Das hat mich damals 25 Mark gekostet und brachte mir einen ungläubigen Blick des Standesbeamten ein.
Fast jeder kennt das Zitat von Martin Niemöller, einem lutherischen Pfarrer.
Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Gewerkschaftler holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschafter.
Als sie die Juden holten habe ich geschwiegen, ich war ja kein Jude.
Als sie mich holten, gab es keinen mehr der protestieren konnte.
Man sollte meinen, dass diese eindringlichen Worte in irgendeiner Weise in den Kirchen, die diese Verse auch immer wieder gerne zitieren einen geistigen Nachhall gefunden haben, doch weit gefehlt. Ich möchte an dieser Stelle nicht die einfachen Pfarrer angreifen von denen sehr viele wirklich für ihre Überzeugung brennen, doch leider ist es so, dass die Kirchenfürsten sich ganz offensichtlich, wie schon in allen früheren Epochen, wieder mit der Macht ins Bett gelegt haben. Als einzige Ausnahme der jüngeren Geschichte weiß ich von den Pfarrern der DDR, in der die Religion aber auch nur geduldet war. Sie hatte in den sozialistischen Ländern keinen guten Stand. Dort bot man Dissidenten Schutz und Hilfe wenn auch mit egoistischen Hintergedanken.
Gott braucht Geld
Anders heute. Die christlichen Konfessionen genießen große Privilegien und haben ungeahnten Einfluss. Sie werden Monat für Monat durch Steuermittel alimentiert, bestimmen in Rundfunkräten mit was Deutschland denken soll und springen der Politkaste ständig bei um deren Ansehen und Gottesfurcht zu zementieren. Wer kennt sie nicht, die Bilder von Kirchen, randvoll mit Politikprominenz, wenn mal wieder etwas schlimmes passiert ist oder ein "Elitemitglied" das Zeitliche gesegnet hat. Da sind dann die Kameras und die wild zuckenden Fotoapparate während die Security den einfachen Bürgern, die sonst immer in die Kirche gehen, den Zugang verwehrt. Auch darf man nicht außer Acht lassen, dass die evangelische und katholische Kirche gewaltige Wirtschaftsunternehmen sind. Sie betreiben Kindergärten, Krankenhäuser, Schulen und Altenheime und sind damit ein Schwergewicht der Sozialindustrie, und dies tun sie nicht aus karitativen Motiven, sondern das geht es um Geld, um viel Geld. genau so wie staatlich getragene Einrichtungen lassen sich die Kirchen all diese Leistungen auf Heller und Pfennig bezahlen. Kurzum auch in der Kirche gilt, es gibt nichts ohne entsprechende Gegenleistung.
Dennoch fühlen sie sich bemüßigt Woche um Woche für irgendwelche Projekte zu betteln, seien es Kinder in Afrika oder ein neuer Kerzenleuchter für das Gotteshaus. Sie sind einfach nicht mildtätig auch wenn dies ständig zur Schau getragen wird.
Nicht die Sorge um die Seele, sondern um die Macht
Man darf sich nichts vormachen. Die Kirchen haben nur im erweiterten Sinne etwas mit Spiritualität zu tun. In erster Linie sind sie politische Organisationen und haben im Gefüge der Macht ihre Rolle (zu spielen). Wie schon gesagt, ich spreche hier nicht von den einfachen Pfarrern, sondern von der Organisation selbst. Was mich doch etwas verwundert hat, ist das Maß an Unterwürfigkeit welches die Kirchenfürsten heute an den Tag legen. Da werden die höchsten Feiertage einfach abgesagt und man feiert nur noch im kleinen Kreis. Die Kirche, die den Menschen Hoffnung und Zuversicht bringen soll, schließt die Gotteshäuser und verbietet das Singen. Kann hinter so einer Haltung irgendwo noch Nächstenliebe, Fürsorge oder gar Seelsorge vermutet werden? Was machen die Pfarrer gegen die sich rasant ausbreitende Beklemmung und die Furcht der Menschen? Kurz gesagt: Nichts.
Einige gibt es, so wie Kardinal Vigano, die sich öffentlich gegen diesen Irrsinn auflehnen, doch selbst die eigene Kirche hilft mit Leibeskraft diese Menschen zu denunzieren und zu demontieren. Ganz nach der alt bekannten Methode: "Wer nicht spurt, kommt weg". Und die zeigt Wirkung. Wo sind denn die ganzen Kirchenfürsten in den Talkshows oder als Interviewpartner in den großen Medien? Wer versucht denn Menschen wie Karl Lauterbach und Markus Söder irgendwie einzuhegen? Es gibt sie schlichtweg nicht. Man hält sich zurück und bedeckt um ja nicht anzuecken, denn jeder von ihnen weiß, dass dieses Regime sehr vergänglich ist und man möchte nicht falsch aufgestellt sein in der Zeit nach Corona. Die Kirchen haben eine dem Militär nachempfundene Struktur der Befehlenden und Befehlsempfänger und verlangen eisernen Kadavergehorsam. Auf diese Art hat z.B. die katholische Kirche 2000 Jahre durchgehalten und sich einen festen Platz zwischen den Mächtigen gesichert.
Der Spruch vom König zum Pfarrer:"Halte Du sie dumm, ich halte sie arm" kommt weiß Gott nicht von ungefähr. Und so verwundert es schlussendlich nicht, dass die großen Konfessionen auch in Coronazeiten es mit der Macht halten und sich im Grunde einen feuchten Kericht um die Menschen scheren, die in Angst und Schrecken versetzt werden. Und ich persönlich verstehe auch vor diesem Hintergrund wie die Pfarrerstochter IM Erika macht, wie und was sie macht.