Ich möchte nochmals das Thema Diktatur aufgreifen und erweitere damit den bereits veröffentlichten Artikel Leben wir in einer Diktatur?. In diesem Artikel habe ich behauptet, dass die BRD nahezu den Status den DDR erreicht hat, obwohl sehr verschiedene Methoden angewendet werden um die Diktatur zu verschleiern und auch kostengünstiger zu gestalten.
Zuerst muss man sich natürlich fragen, was eigentlich eine Diktatur ist, denn es gibt eine kleine aber feine Unterscheidung zwischen einer Diktatur, vom lat. dictatura - Herrschaft einer einzelnen Person oder einer Gruppe, und der Tyrannei, vom lat. tyrannus - Alleinherrscher, heute im Sinne von Gewaltherrschaft. Im normalen Sprachgebrauch wird aber die Diktatur als Gewaltherrschaft verstanden und es werden Protagonisten wie Mao Zedong, Adolf Hitler, Joseph Stalin oder Pol Pot als Diktatoren bezeichnet. Das ist aber faktisch nicht richtig, denn es geht nicht um die Gewalttätigkeit wie von den vorgenannten ausgiebig praktiziert, sondern um die Abschaffung der Pluralität und des Gemeinwohls zu Gunsten weniger, um das Diktat einer kleinen Gruppe, heute vertreten durch die Runde der Bundeskanzlerin und der Ministerpräsidenten, die am Parlament vorbei, Grundrechte ausgesetzt, bzw. abgeschafft haben und sich der öffentlichen Kontrolle entziehen. Die aufgezählten Diktatoren waren sich selbst verherrlichende Tyrannen, die ohne Rücksicht alles und jeden unterjocht und dazu nahezu jedes Mittel der Unterdrückung angewendet haben. Heute geschieht dies in einem sehr viel subtileren, weniger gewalttätigen Rahmen, doch ist auch hier das Ziel die Alleinherrschaft und die völlige Entmachtung des Souveräns.
Jetzt fragt man sich natürlich, wie ich zu solchen Aussagen komme, sieht doch der in Gesetzen geschriebene Staat völlig anders aus als die Deutsche Demokratische Republik. Die Antwort ist eine durch und durch korrupte Wissenschaft, die heute einen Grad an Heiligkeit zugeschrieben bekommt, den man gar nicht für möglich gehalten hat und die Wissenschaft der Juristerei ist der Steigbügelhalter der Aushöhlung der geschriebenen Gesetze im Gegensatz zur Realität.
Es gibt wissenschaftliche Fakten, die seit hunderten von Jahren immer wieder empirisch nachweisbar sind und die auch nichts an ihrer Gültigkeit verlieren können. Über derartige Dinge und die zugrunde liegenden Naturgesetze herrscht weltweit Einigkeit. So würde niemand ernsthaft versuchen die Gravitation in Frage zu stellen und behaupten, dass der Newtonsche Apfel unterschiedlich schnell zu Boden fällt oder hin und wieder Kreisbahnen beschreibt. Da sind sich die Forscher und Wissenschaftler alle einig, es herrscht einvernehmlicher Konsens. Doch haben wir uns schon lange von derartigen fundamentalen Wahrheiten wegbewegt, denn heute hat sich die Wissenschaft in Bereiche vorgewagt, die nicht mit einem Apfel zu erklären sind.
Man kann diesen Zustand sehr schön an der Tabakindustrie verdeutlichen, die als erste die wissenschaftliche Gültigkeit von negativen Auswirkungen des Rauchens mit einer Unzahl von, zum Teil haarsträubenden, Studien versuchte zu widerlegen, bzw. die Kausalität des Nikotins und Teers auf den menschlichen Organismus zu widerlegen und zwar in einer Art und Weise, die der Industrie Werkzeuge an die Hand gab, mit der sie objektive Zusammenhänge einfach nur in Zweifel gezogen hat. Damit wurden alternative Fakten in die Welt gebracht, die zu einem Kleinkrieg unter den Wissenschaftlern führt und den politischen Entscheidern eine Wahlmöglichkeit offerierte. Jeder konnte sich, wissenschaftlich fundiert, die Meinung zulegen, die seiner Agenda am besten in den Kram passte. Heute kennen wir den selben Mechanismus im Zusammenhang mit dem Klima oder eben auch von Corona. Jede Seite bringt, finanziert von der zu begünstigen Lobby, Fakten in die Diskussion ein, die die eigene Sicht auf die Dinge untermauert. Und genau an dieser Stelle setzt die Diktatur, von der ich spreche an.
Zunächst muss man drei Parteien bei dieser Art der Auseinandersetzung identifizieren. Zum einen gibt es die durch und durch korrupte Bevölkerung, die in ihren Gewohnheiten und ihrem relativen Luxus lebt. Ja das klingt nicht so freundlich, ist aber leider eine Tatsache. Auch der einfache Bürger sucht sich, teilweise wider besseren Wissens, seine Wahrheit aus der Unzahl von s.g. wissenschaftlichen Aussagen heraus um das eigene Weltbild, dass all zu oft nicht sein eigenes ist, aber gerne angenommen wird, heraus um das eigene handeln zu rechtfertigen, um eigene Bequemlichkeiten zu behalten.
Die zweite Gruppe ist die sich selbst Wissenschaft nennende Gemeinde von Menschen, die durch gezielte Finanzmittel oft sehr zweifelhafte Forschungsergebnisse bereit stellt. Dabei ist es nahezu egal, ob sich der Wissenschaftler der "Wahrheit" verpflichtet sieht oder nur billig und offen korrupt ist, denn egal welche Seite forscht nicht mehr so wie vor hunderten von Jahren aus dem Streben nach Wissen und aus eigener Tasche, sondern alle diese Wissenschaftler betreiben mehr oder weniger Auftragsarbeiten. Sie werben Drittmittel ein, ohne die in der heutigen Forschung, ob privat oder an öffentlichen Universitäten, nichts mehr geht. Die Forschung, die Wissenschaft, ist immer und zu jeder Zeit von Interessen getrieben und schon lange nicht mehr von der Suche nach Erkenntnis beseelt.
Die dritte Gruppe ist die der politischen Entscheider. Diese Gruppe hat die beiden erstgenannten Gruppen genau so geformt, wie wir sie heute vorfinden. Es waren immer politische Entscheidungen, die die Bürger in die träge Unmündigkeit getrieben haben und es waren politische Entscheidungen, die die heutige Wissenschaft zu dem gemacht haben was sie sind. Auftragslakaien. Die politische Ebene arbeitet dabei immer nur dem Machterhalt und Machtgewinn zu und fördert ganz nach der eigenen Stellung mal die eine Seite, mal die andere. Man könnte jetzt sehr viel über die Manipulationen der politischen Klasse schreiben, doch denke ich, dass alle ein zumindest rudimentäres Verständnis dafür haben, dass Phänomene wie die viel beschworene Politikverdrossenheit der Bürger nicht vom Himmel gefallen ist und der Staat, bzw. seine Organe nichts Substanzielles unternehmen, damit sich dieser Zustand ändert. Und bei der Forschung ist es, dadurch dass der Staat die Universitäten betreibt und ihr Personal finanziert sowie ihre Ausrichtung festlegt ganz offensichtlich. Wer den Geiger bezahlt, bestimmt was gespielt wird. Zu der politischen Klasse gehören übrigens auch die Konzerne und Industrievertreter, denn durch ihre finanzielle Macht wirken sie direkt und unmittelbar in die politische hinein. Es ist dabei unerheblich, wer in dieser Gruppe dominant ist, denn am Schluss wird der politische Apparat dazu genutzt den neuen Status festzulegen und zu beschützen und zwar mit staatlichen Mitteln.
Nachdem wir jetzt festgestellt haben, dass die Gruppe der Bürger durch die Politik mit Hilfe der bezahlten Wissenschaft korrumiert ist, ist es nicht schwer zu verstehen, wie man den Wesenskern einer demokratischen Gesellschaft im Handumdrehen so verändern kann, dass alle wirklichen partizipatorischen Rechte mehr oder weniger freiwillig abgegeben werden, da ja immer eine pseudo wissenschaftliche Begründung geliefert wird. Dabei muss man verstehen, dass auch so etwas wie der Kampf gegen den Terror oder gegen Rechts, den Sozialabbau oder die Privatisierung immer von "Experten" unterfüttert wird, die ähnlich wie die modernen Philosophen, gesellschaftliche Legitimationen für den Demokratieabbau liefern. Und man muss sich wirklich vor Augen halten, dass auch die Bürger, obwohl sie andauernd übervorteilt werden, eisern an ihrer eigenen Entmündigung festhalten, da ihnen ihr verbliebener Luxus wichtiger ist als abstrakte Freiheitsrechte, die auszuüben sie in den aller meisten Fällen zu bequem sind. Wenn man versucht, einem Bürger heute sein Smartphone wegzunehmen wird man feststellen, wie wehrhaft er sich gebiert, obwohl dieses Instrument seiner Überwachung dient, das Netz seine Gesundheit schädigt und er recht viel Geld dafür ausgeben muss diesen Diktator zu betreiben. Am Schluss nennt man diese Schizophrenie den Zeitgeist und redet sich ein, eine derartige Anbindung an manipulierte Information schaffe Freiheit. Dies ist aber Mitnichten so, sondern das genaue Gegenteil.
Heute hat dieser Abbau von bürgerlichen Rechten einen Zustand erreicht, in dem gar keine Mitbestimmung der Menschen am politischen geschehen mehr möglich ist. Wenn man sich in einer Partei organisiert, wird man auf die Parteilinie gebracht, welche sich nicht an den Bedürfnissen der Menschen orientiert, sondern den Machtgewinn oder Erhalt der Partei zum Ziel hat, sonst nichts. Über Wahlen hat der Bürger zwar formal die Möglichkeit seinen politischen Willen auszudrücken, doch hat er fast keine Möglichkeit das Personal wirklich zu bestimmen, da nur die Parteien aussichtsreiche Direktkandidaten haben und auch die Listen der Kandidaten über die Zweitstimme kontrollieren. Der normale Mensch kann in Deutschland nicht Bundeskanzler oder Ministerpräsident eines Bundeslandes werden, dafür sorgt vor allem die finanzielle, aber auch die mediale Macht der Parteien und Konzerne.
Alle anderen verbrieften Rechte des Bürgers, seien es Demonstrations- oder Petitionsrecht werden gelinde gesagt einfach ignoriert, oder wie aktuell aufgehoben. Sollte der Unmut all zu groß sein, wird wieder mit Hilfe von Politologen Soziologen, Demoskopen, usw. versucht jeden Widerstand zu diskreditieren und so schlimm es auch sein mag, es findet sich immer ein verdorbener wissenschaftlicher Geist, der sich als Wasserträger der politischen Klasse andient. In diesem Zusammenhang kommt dem Staat der mediale Komplex, in dem die Vertreter sehr eng verwoben sind, zu Hilfe. Gestützt auf die gekauften Zuarbeiter aus der Wissenschaft werden alternative Fakten, gleich welcher Art, massenhaft in die Welt gebracht und zu unumstößlichen, weil wissenschaftlich belegten, Wahrheiten erklärt und mit Krallen und Zähnen verteidigt.
Der mediale Komplex hat heute eine Schlagkraft, die man sich noch vor 30 Jahren gar nicht hätte träumen lassen und dies obwohl sich eine Vielzahl von s.g. alternativer Medien gebildet haben. Man kann fast schon sagen, dass die mediale Stärke heute darin besteht, dass es eben diesen alternativen Strang der Presse gibt. Denn auf diese Weise kann die politische Klasse, die einseitig Partei ergreift, einen Kleinkrieg unter den Bürgern führen, ohne selbst dabei zu sehr in der Schusslinie zu sein. Jede Seite arbeitet sich an der anderen ab und übersieht dabei, dass der Machtkomplex sich unaufhaltsam immer weiter in eine totalitäre Richtung bewegt. Wir dürfen nicht vergessen, das Ziel der Politik ist der Machtgewinn, der Machterhalt und die Machterweiterung, sonst nichts. Das Wohl und Wehe der Bürger war noch nie Gegenstand politischen Handelns oder Denkens. Das klingt vielleicht etwas hart und ist auch sehr pauschal, doch zeigt die Vergangenheit eindeutig genau dieses. Der Zugewinn an Wohlstand, den die Menschen seit 1945 hatten ist, verkürzt gesagt, nichts weiter als Bestechungsgeld, in die Hand gegeben um einer kleinen Wirtschaftselite ein noch sehr viel luxuriöseres Leben zu ermöglichen und bezahlt von der Umwelt und mit dem Leid der Abgehängten in Deutschland und vor allem weltweit.
Die heute in Deutschland real existierende Diktatur stützt sich also nicht mehr wie früher auf grobschlächtige und offensichtlich brutale Maßnahmen wie Folterkeller und Ermordungen von Oppositionellen. Nein sie kommt in einem sehr viel subtileren, gleichwohl aber sehr effizienten, Gewand daher, da sie die Menschen mit einer Abwärtsspirale ängstigt. Heute werden Softpower Mechanismen wie ausgelagerte Zensur, Cancel Culture und existenzielle Bedrohung von Einzelnen betrieben. Diejenigen, die etwas zu verlieren haben, versuchen am Staus Quo festzuhalten und werden um des eigenen Wohls Willen die Rechte von anderen so lange aufgeben, bis sie selbst existenziell bedroht sind. Das heißt, solange der Prozess schleichend genug ist, kann man die gesamte Bevölkerung immer weiter in die Unfreiheit treiben ohne wirkliche Konsequenzen zu befürchten, auch wenn Einige sehen, wie Rechte und Wohlstand wie Sand zwischen den Fingern hindurchrinnen, werden sie, um den Rest zu sichern, nicht aufbegehren.
Dieser Prozess wird erst durchbrochen werden, wenn die reale materielle Not so groß wird, dass die Mehrheit nicht nur so wie heute von Verelendung bedroht ist, sondern sie ihr anheim gefallen ist, sprich der Hunger zurück in Deutschland ist. Wir können heute sehen, wie vor allem mittelständige Unternehmen reihenweise ihre Tore schließen und ein Heer von Arbeitslosen hinterlassen, doch wo sind die Aufschreie, die großen Bewegungen, der konzertierte Protest? Immer noch ist es für die meisten so viel wichtiger nicht mit den Rechten, mit den Verschwörungstheoretikern, den Esoterikern und Aluhutträgern in einen Topf geworfen zu werden, als sich für ihre eigenen Bedürfnisse und für ein menschenwürdiges System zu engagieren. Die Bewegung "Wir machen auf" ist dafür ein Paradebeispiel, gegründet aus Frust und Wut gegen die Regierung und im Handumdrehen zersetzt weil man sich vermeintlich mit den falschen Menschen solidarisiert.
Doch die politische Klasse weiß auch mit der Gefahr von Aufständen sehr effektiv umzugehen. Wenn die Selbstbeschränkungsmechanismen nicht mehr greifen, werden Gesellschaftsteile einfach gekauft, wie wir aktuell am Kurzarbeitergeld, der Grundrente oder der Diskussion um ein Bedingungsloses Grundeinkommen sehen können. Der Staat verteilt Almosen und kauft, biblisch gesprochen, dem Souverän, dem Volk, seine Rechte für ein Linsengericht ab, wieder mit tatkräftiger Unterstützung der Wissenschaft in Form von Ökonomen, die medial verstärkt, aufzeigen warum Grundrechte nur so gering entlohnt werden können. Ich weiß nicht, wie oft ich schon die Floskeln gehört habe, die beklagen wer das alles bezahlen soll, während die gleichen Ökonomen irrsinnige Gelder für die "Rettung" des Systems an sich für gut heißen. Und in diesem Duktus werden immer mehr Rechte abgebaut und die Machterweiterung vorangetrieben, bis sich die Bevölkerung in einer Art Wohlfühldiktatur wiederfindet, dem heutigen Status Quo. Wir erleben Gängelung und Verbote an allen Ecken und Enden doch wird jeder Protest, jeder Widerstand vom politischen System kunstvoll und entlarvend zugleich zu Nichte gemacht. Pluralität, bürgerliche Freiheiten und all die Errungenschaften der Aufklärung sind heute nur noch im ganz kleinen Maßstab möglich und auch diese stehen, wie selbstverständlich, ständig unter Vorbehalt jederzeit entzogen zu werden.
Ich habe diesem Artikel ein Video angehängt, dass in beeindruckender Weise verdeutlicht, wie das System funktioniert. Es ist eine arte Dokumentation über den Missbrauch von Wissenschaft und wie, insbesondere die Industrie, diesen für sich zu nutzen weiß. Arte gilt bei vielen als qualitativ hochwertig und hat in der Vergangenheit auch bewiesen, dass ein kritischer Blick auf die Welt auch von öffentlich finanzierten Medien kommen kann. Diese Dokumentation zeigt während der ersten Stunde all die besprochenen Missstände auf und warnt eindrücklich davor diesem Missbrauch nicht anheim zu fallen um dann in den letzten 30 Minuten einen Spin zu vollführen und die aktuellen Themen, die Klima- und Coronakrise, vor dem Hintergrund der Historie pauschal und völlig unreflektiert zu akzeptieren. Es wird also erst ein Konsens hergestellt zwischen den Befürwortern und Gegnern, um dann postulierte Axiome als die einzig gültigen zu definieren. Jeder Widerspruch ist damit als unwissenschaftlich und nicht konsensfähig gebrandmarkt. Diese Dokumentation sollte in alle Lehrbücher für propagandistische Meinungsbildung dringend aufgenommen werden.
Bild: gutezitate.com