Ich hab mir schon wieder Gedanken gemacht, warum die Bewegung der freien, oder alternativen Medien nicht wirklich in die Gänge kommt, warum wir ständig hinter dem Mainstream hinterher hinken, warum das System uns seine Agenda immer und immer wieder aufdrücken kann. Und ich kam zu einem erstaunlich einfachen Ergebnis.
Die alles entscheidende Frage ist sehr simpel. Woher beziehen wir unsere Informationen? Es gibt unzählige Menschen, die bei Telegram, Facebook, Instragram, YouTube, Twitter und sonst wo ihre Meinungen verteilen, doch sind schätzungsweise 90% aller Posts abgeleitet aus dem Mainstream. Das heißt also wir berichten, erregen, beschwichtigen, arbeiten uns ab, verbreiten immer das, was der ÖRR, die Bildzeitung, der Spiegel usw. uns vorkauen. Was wir aber nur sehr wenig tun, ist eigene Informationen erheben. Im Bereich der Dokumentation von Demonstrationsgeschehen ist das schon viel besser geworden. Dort streamen sehr viele Menschen bereits unabhängig wahre Sachverhalte, doch sonst sieht die Lage eher mau aus.
Wir brauchen eine eigene Nachrichtenagentur
Ken Jebsen, der Herausgeber des Portals KenFM hat nach der Schließung seines YouTube Kanals ein sehr deutliches Statement in die Welt hinaus geschickt. Er zieht sich aus der Hauptstadt zurück und baut einen analogen Campus auf. Und recht hat er. Warum soll er sich in einer Stadt engagieren, die außer Knüppel zwischen die Füße zu werfen, nichts mehr zu bieten hat. Aber er hat noch etwas gesagt, was mir aber erst jetzt in der Tragweite wirklich klar geworden ist. Nämlich er will diesen Campus allen zur Verfügung stellen, nicht nur sich, seinen Freunden, nein allen. Jetzt kann natürlich nicht jeder diesem Beispiel folgen, aber jeder kann in seinem ganz persönlichen Umfeld Informationen sammeln, anstatt wieder und wieder nachzubeten, was ein Jens Spahn, die Merkel oder wer auch immer vorgeplappert hat.
Wir brauchen keine News
Was mir in den Sinn kam, ist eine Armee aus Bürgerjournalisten, die aus ihrem Umfeld Informationen zusammen tragen, diese an eine Zentrale schicken und so eine Nachrichtenagentur bilden. Und wenn ich Nachrichten sage, dann meine ich eben genau das, nicht von Focus oder Bild aufgeblähte, verdrehte News, sondern echte Nachrichten. Ganz neutral zusammengesammelt und im "Rohformat". Ruptly macht es vor und wir können das ganz genau so. Natürlich bedarf es einiger berufener Menschen die Menge an Informationen zu sichten und zu katalogisieren, doch bin ich der festen Überzeugung, dass auch dies in einem gemeinsamen Akt der Anstrengung umsetzbar ist. Und was ebenso wichtig ist, ist der Umstand, dass diese Informationen frei zugänglich sein müssen. Jeder soll sich diese Informationen zu nutze machen können und seine ganz persönlichen Schlüsse daraus ziehen. Also es soll das Gegenteil von Gleichschaltung realisiert werden.
Ich kann die Einwände, die jetzt unweigerlich kommen, schon vor meinem geistigen Auge sehen und es gibt wahrscheinlich auch viele, die wirklich begründet sind. Angefangen bei der Finanzierung, der Logistik, der politischen Abgrenzung bis hin zu persönlichen Animositäten. Alles verständlich und menschlich nachvollziehbar. Doch wird der Protest, den wir alle in uns tragen immer auf der Stelle treten, solange wir nicht einen gemeinsamen Nenner finden, der unsere Arbeit wirkmächtig macht. In letzter Zeit reagiert das politische Establishment und der Mainstream immer häufiger auf einige aus der freien Medienszene und diese werden dann gesondert "fertig gemacht". Eine einfache und plumpe Art, die bröckelnde Deutungshoheit zu behalten. Und wenn wir dann damit reagieren, eben diese Zersetzungen von Spiegel und Tagesschau zu wiederholen, schütten wir nur denen Wasser auf ihre Mühlen. Bitte nie vergessen, eine Lüge wird zur Wahrheit, wenn sie nur oft genug wiederholt wird.
Ich möchte an dieser Stelle die Vorteile aufzählen, die eine freie Nachrichtenagentur für uns bieten würde.
- Es würde eine neue ungefärbte Quelle entstehen.
- Auch kleinere Initiativen könnten ihre Anliegen und Vorstellungen einem breiten Publikum zugänglich machen. Wer weiß schon von Familie XY, die ihre Kinder nicht in die Schule schicken möchte, oder deren Kinder widerrechtlich vom Jugendamt "beschlagnahmt" wurden? Wer kennt die Initiative in Großpumukelshauen, die sich gegen Hochspannungstrassen oder Sendemasten wehrt? Wer weiß, wie man sein Haus vernünftig energieautark macht? Der Beispiele gibt es unzählige.
- Große Medien, wie z.B. KenFm, Nuoviso, Nachdenkseiten, Multipolar, usw. erhalten einen noch größeren Verbreitungsraum.
- Der MSM würde schlagartig Reichweite verlieren, da keine zigfach Klicks mehr auf deren Internetseiten stattfinden. Sie würden analog zu ihren Printmedien massive finanzielle Verluste erleiden. Das führt unweigerlich zu Entlassungen und gute Journalisten, die gibt es tatsächlich noch, können sich den freien Medien anschließen.
- Der MSM würde früher oder später auch auf die Informationen der freien Presseagentur zurückgreifen und damit fangen die Bürger selbst an die Schwerpunkte zu setzen. Und zwar einfach nur, weil die Informationen kostenlos zugänglich sind; für wirtschaftlich geführte Unternehmen ein schlagendes Argument.
- Wenn die Agentur technisch so aufgerüstet wäre um als Massenmedium zu funktionieren kann sehr einfach eine Alternative zu all den Tech-Konzernen geschaffen werden, deren einziges Geschäftsmodel in der Absaugung von Daten besteht, doch die mit riesiger Reichweite locken. Warum da nicht einen wirklichen Gegenpol bieten. Das ist dann nur noch eine Geldfrage.
- Durch die Beteiligung von sehr vielen einfachen Menschen entsteht ein "Korrespondentennetz" gegen das afp, Reuters, dpa und wie sie alle heißen keine Chance hat. Das können die nicht bezahlen. Und man darf nicht vergessen, es gibt jede Menge kritische Bürger weltweit.
- Natürlich entfällt das Problem der Zensur. Aber das ist selbstredend.
- Eine solche Agentur kann demokratisch funktionieren. Dafür gibt es keine Garantie, aber wenn bei der Errichtung ganz klare Grundsätze formuliert werden, bildet sie einen Leuchtturm gegen die gewinnorientierten Unternehmen.
- Die vorgefertigten Wordings, die der MSM benutzt können leichter gebrochen werden. (Dazu sollte man sich die Aussagen von Rainer Mausfeld zum Thema Wortmagie mal genauer ansehen.)
Technische Ausgestaltung
Kommen wir zu den Problemen, die eine solche Agentur unweigerlich aufwirft. Und ich kann hier sicher nicht alle Unwägbarkeiten ausleuchten, die sich auf diesem Weg auftun werden.
Zuerst, wer soll das bezahlen?
Dazu eine kurze und knappe Antwort: Niemand. Alles was es für den Anfang braucht, ist ein mittelgroßes Webspace Paket das für rund 15-20 Euro pro Monat erhältlich ist. Die Arbeit, sprich die Sichtung des Materials und die Katalogisierung muss unweigerlich zu Angang im Ehrenamt erledigt werden. Und wenn ich mir jetzt ein Team aus sagen wir mal 15 Menschen vorstelle, die es sich zeitlich und finanziell leisten können, dann ist dies absolut kein Hexenwerk. Wie sich das weiterentwickelt und welche Manpower Anforderung sich später ergibt, ist ein Problem von später. Und ich vertraue auf die Phantasie der Menschen, Probleme dann lösen zu können, wenn sie auftreten. Natürlich gibt es immer auch den Gedanken der Crowdfinanzierung, doch frage ich mich allmählich, in wie viele Hüte der Normalbürger noch seine Groschen werfen soll? Aber das ist wie gesagt eine Fragestellung, die zu gegebener Zeit zu beantworten ist.
Welche Technik wird benötigt?
Ich bin nur ein computertechnischer Laie, aber für den Anfang genügt eine Joomla, Typo3 oder Wordpress Installation. Es geht ja im Prinzip nur darum eine möglichst große Datenbank aufzubauen die aber auch gegebenenfalls in eine größere Struktur überführt werden kann. In diesem Fall vertraue ich auf die vielen Nerds, die da sehr viel mehr Plan haben und wenn man sie in ihren Maximalforderungen ein wenig ausbremst, dann kommt man auch zu guten Ergebnissen. Aber aus technischer Sicht ist das Problem am kleinsten. Nicht vergessen, am Anfang zumindest wird kein Steamingdienst o.ä. angestrebt. Das heißt, dass sich der Traffic auch halbwegs in Grenzen hält.
Wer soll das machen?
Wie oben schon gesagt, denke ich, dass ein Team von rund 15 Personen anfänglich absolut ausreichend ist. Alles was sie brauchen ist eine Internetverbindung und zwei bis drei Stunden Zeit pro Tag. Ein Problem, das mit einem Pool aus mehreren Millionen kritischen Bürgern recht leicht zu lösen sein sollte.
Wie können persönliche und inhaltliche Differenzen überwunden werden?
Auch hier wieder eine sehr kurze Antwort: Gar nicht. Es ist nicht nötig, dass sich die Bürgerjournalisten einig sind. Das sollen sie im Grunde auch gar nicht sein. Alles was es braucht, ist der Wille die gewonnenen Informationen wahrheitsgemäß weiterzuleiten, mehr nicht. Was der einzelne Blogger oder das große Medienportal daraus macht, liegt in deren Verantwortung und deren Sicht auf die Dinge.
Zusammenfassung
Nach meiner Meinung brauchen wir eine gemeinsame Anstrengung um die derzeitige, nicht dem Bürger zugewandte, Deutungshoheit zu verändern. Und wir können dies mit sehr einfachen Mitteln erreichen. Man kann sich das in etwa vorstellen wie das Bauen eines Hauses, alleine kommt man an den vorgefertigten Werkstoffen aus dem Baumarkt nicht vorbei, doch gemeinsam bringt jeder irgend etwas ein, das hilft Wände, Fenster und Dächer auf eine gänzlich andere Art zu fertigen. Und für Wissen gilt ganz besonders, es wird nie weniger wenn man es teilt! Unser neues Haus wäre dann keine Pyramide!
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Also: Letzter Aufruf für Familie Freiheit! Bitte kommen Sie in die Gänge. This is the last call for family Freiheit! Please come forward.
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Bild: WikiMedia Commens